Eigentlich wollte ich als nächstes über Storage schreiben, aber dann kam mir dieses Thema dazwischen. Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass sich vor allem in Deutschland viele Sprecher als Künstler zu begreifen scheinen.
Kunst oder Handwerk
Ich sehe mich selbst eher auf der Seite des Handwerks, obwohl ich jedem zustimmen würde, der da sagt, ein Hörbuch zu gestalten, Charaktere zu entwickeln und den Hörer zu fesseln, ist eine Kunst und verlangt mehr als “nur” vorlesen zu können.
“Deine Stimme ist dein Werkzeug”
Diesen Spruch habe ich schon soooo oft gehört. Ich sehe das auch so. Als Sprecher habe ich gelernt mit meiner Stimme umzugehen, ich habe verschiedene Tools in meiner Toolbox, die mir helfen. Ich habe gelernt, wie ich mit einem Werbetext umgehen könnte, im Gegensatz zu einem Sachtext. Und natürlich gibt es in jedem Genre noch eine ganze Bandbreite an Herausforderungen.
Sprecher vs. Coach
Als Sprecher sehe ich mich und mein Können im Mittelfeld. Als Coach mit pädagogischem Hintergrund weiss ich genau, was ich hören will, und es liegt mir vor allem daran, Werkzeuge und Techniken weiterzugeben. Eine solide Basis im Umgang mit Texten ist für mich die Grundlage, aus Sprechen können einen Beruf machen zu können.
Ohne Talent bleibt Können
Einfach und auf den Punkt gebracht, sprechen können wir alle und mit einer soliden Ausbildung und regelmässigem Coaching haben wir Sprecher daraus einen Beruf gemacht. Was einige besonders herausragen lässt, ist ihr Talent, mit dem Instrument Stimme noch besser umgehen zu können als die meisten. Macht mich Können plus Talent zum Künstler?
“Künstler” laut Wikipedia
Person, die oft, vielleicht beruflich, Kunstwerke erschafft oder kreativen Tätigkeiten nachgeht. Ein Mensch mit einer besonderen Begabung in einem bestimmten Gebiet.
Als Sprecher ist immer Kreativität verlangt.